Dem Oben- und Unten, das die Klassengesellschaft kennzeichnet und sich in den Kriegsreligionen mit Himmel und Hölle wiederspiegelt, steht der natürliche Kreislauf des Lebens des Werdens und Vergehens gegenüber.
Der Kreislauf des Lebens wird im Jahreskreislauf abgebildet.
Die jahrtausende alten Jahreszeitenfeste feiern den Kreislauf des Lebens
Wir wollen wieder zur ursprünglichen Bedeutung der Feste im Kreislauf der Natur und des Lebens zurückkehren.
Die monotheistischen Kriegsreligionen haben diese Feste für sich vereinnahmt und den ursprünglichen Sinn ins Gegenteil verkehrt und diese zu Feiern der Unterordnung unter Herrschaft gemacht.

Monotheistische Verirrung
die Ideologie von Himmel und Hölle dient nur dazu, die Menschen zu beherrschen.
Das ganze Leben soll danach ausgerichtet werden, sich vor der Hölle zu retten, oder ins Paradies zu kommen.
Vorbildlich:
Aleviten kennen keinen Himmel und Hölle
„Man muss bedenken, im Alevitentum geht es nicht darum, sich vor der Hölle zu retten, oder ins Paradies zu kommen. Viel eher geht es darum, eine reife Seele zu entwickeln; eine Seele, die sich von allen negativen Trieben, wie Wut, Zorn, Eifersucht, Hass befreit hat und mit dem göttlichen Kern, das jedem Menschen innewohnt, eins wird. Das ist der Hauptbestand des alevitischen Glaubens. Genau das wollten wir dort darstellen“
Die alevitische Glaubenslehre ist ein Weg zur Vervollkommnung des Menschen. Auf diesem Weg muss jedes Individuum vier Tore und vierzig Pforten durchschreiten. Hölle oder Paradies existieren nicht.
Bei uns Aleviten ist es so, beim Gebet richten wir uns nicht Richtung Kaba, sondern die Menschen sitzen im Kreis und verbeugen sich vor dem Menschen. Denn wir sagen, wenn der Mensch den göttlichen Kern in sich trägt, dann ist es nur fair, wenn die Menschen sich voreinander verbeugen und nicht Richtung Kaba.
Aleviten sind Pantheisten und glauben nicht an einen personifizierten Gott. Weiterhin besuchen sie keine Moscheen. Das Paradies sehen Aleviten auf Erden.
Im Gegensatz zu der sunnitischen Mehrheit, glauben die Aleviten an eine Wiedergeburt des Verstorbenen, sprich, die Seele wird sich nach dem Tod mit einem neuen Menschenkörper vereinigen. Der Glaube an die Wiedergeburt unter den Aleviten stammt vermutlich aus der vorislamischen Zeit.
Die Sunniten dagegen gehen davon aus, dass die Seele bis zum jüngsten Gericht im Grab auf die Erlösung warten wird. Daher stößt bei den orthodox denkenden Sunniten der Glaube an eine Wiedergeburt unter den Aleviten auf Unverständnis. Im Gegensatz zu ihrem Glauben kennt die alevitische Minderheit in der Türkei zudem eigentlich keine Hölle bzw. Himmel und die Aleviten schwören auf Gottesliebe anstatt mit Gottesangst Furcht unter den Gläubigen zu verbreiten. Quelle
Nach Auffassung der Aleviten ist das Herz der Menschen als ein „Haus Gottes“ anzusehen. Diese Auffassung bestätigt denn auch ein anderer Spruch: „Der Mensch ist die echte Kaaba.
“ wobei die ‚Kaaba’ hier symbolisch als ‚Haus Gottes’ verstanden wird. Aleviten kennen keine Furcht vor Gott, sondern vertrauen darauf, dass sie bei Gott Geborgenheit und Zuflucht finden. Sie glauben daran, dass Gott die Menschen aus Liebe heraus schuf. Er wollte sich manifestieren und
sie als Gegenüber haben. Als Ausdruck dieses Glaubens suchen Aleviten vielfältige Formulierungen, um ihrer
Liebe zu Gott Ausdruck zu verleihen. Dies belegen dann Ausdrücke wie „meine Seele“, „mein lieber Freund“, „mein lieber schöner Gott“ (canım, güzel dost, güzel yüzlüm, güzel tanrım). Nach diesem Verständnis ist der Mensch das vollkommenste und schönste Lebewesen im Universum, auch wenn die Menschen diese Eigen-schaften durch äußere Einflüsse teilweise und zeitweise verlieren können.
Das wirksamste und kraftvollste Heiligtum als Ort von Gottes Nähe oder Anwesenheit kann nur im Menschen selbst vorhanden sein. Aus dieser Überzeugung können Orte/ Gegenständen erst durch die Anwesenheit von Menschen den Charakter und die Ausstrahlung eines Heiligtums erlangen. Ohne die Gegenwart von Men-schen gibt es nach alevitischem Verständnis auch keine absolut heiligen Orte. Und so hat auch das Cem-Haus ohne die Gegenwart glaubender Menschen nicht die Eigenschaft eines Heiligtums. Die Eigenschaft oder
die Bezeichnung ‚heilig’ist gebunden an die Gegenwart der feiernden und Gott lobenden Gemeinde Quelle
Am 2. November feiern wir das Fest der Ahninnen.
Anfang November ist die Natur abgestorben, die Ernte ist eingefahren, die Blätter fallen von den Bäumen
Populär ist Halloween, aber das ist auch nur das englische Wort für das christliche Allerheiligen.
Das Leben ist ein Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt
Das Leben als natürlichen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt zu begreifen, ist eine jahrtausende alte Tradition matriarchaler Gesellschaften, die über die ganze Welt verbreitet war.

Die Verstorbenen wurden darin in einer zusammengefalteten Körperhaltung , wie ein Embryo (Foetal) positioniert, was die Rückkehr zum Leben im urzeitlichen Mutterleib symbolisier
Die Seele des Verstorbenen wandert in die Andeswelt um in neuem Leben wiedergeboren zu werden. (Enkel = kleiner Ahne)
Die Aleviten haben sich diesen alten matriarchalen Glauben bewahrt.
“Im Gegensatz zu der sunnitischen Mehrheit, glauben die Aleviten an eine Wiedergeburt des Verstorbenen, sprich, die Seele wird sich nach dem Tod mit einem neuen Menschenkörper vereinigen. Der Glaube an die Wiedergeburt unter den Aleviten stammt vermutlich aus der vorislamischen Zeit. “ Quelle
Das Fest der Ahninnen bei den Kelten

Auch bei den Kelten (nicht mehr matriarchal) gab es den Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt und die 8 Jahreszeitenfeste. Ende Oktober Samhain war für sie Jahresende und Beginn des neuen Jahres.
Samahin war das Silvester der Kelten!
Es war die Nacht, die den Übergang vom alten ins neue Jahr symbolisierte. Und genau diese Nacht stellt wieder so einen freien Raum dar zwischen dem Alten und dem Neuen.
In solchen Zwischenräumen ist alles möglich. Die Wände zwischen den Welten werden besonders dünn oder lösen sich auch auf.
Diese Übergänge von einem Zwischenraum zum anderen gleichen einem Niemandsland, wo weder Ordnung noch Gesetz herrschen. Man könnte sie auch als „wirbelndes Chaos“ bezeichnen, in denen die Jenseitigen die Menschenwelt besuchen und andererseits die Menschen mit Hilfe von Rausch, Trance oder Ekstase leichter mit der sogenannten „Anderswelt“ verkehren können. Der Kontakt zu den Ahnen, die Durchlässigkeit zur Totenwelt, ist ein Kernthema von Samhain.
Man glaubte, daß die Toten an diesem Abend die Erlaubnis hätten, an den Ort ihres früheren Lebens zurückzukehren. Der Ahnenkult hatte einen ganz besonders hohen Stellenwert in allen alten Kulturen. Die Verbindung zu den Ahnen, die hinter einem standen, war eine der größten Kraftquellen früherer Kulturen. Diese Kulturen erlebten sich nicht als getrennt von ihren verstorbenen Ahnen, sondern spürten ihre allgegenwärtige Präsenz im Leben. Sie baten sie um Rat und Beistand in allen wichtigen Angelegenheiten, sie verehrten sie und achteten sie.
Und die Kraft und Hilfe, die von den Ahnen kam und auch noch heute kommen könnte, war unglaublich.
Und gerade in dieser Nacht schenkte man ihnen besondere Aufmerksamkeit in Form von einer Mahlzeit zum Beispiel, die man für sie bereitstellte. Quelle

In indigenen Kulturen ist es die Weisheit der Ahnen, die dafür sorgt daß das Leben in lebensheiligenden Bahnen verläuft. z.B. haben die Ahnen verboten, das Land von dem man lebte zu verkaufen. Die Natur , das Land kann kein Privateigentum sein (aus dem Film von Uschi Madeisky über die matriarchalen Khasi: Die Töchter der 7 Hütten)
Die tief in der Gesellschaft verankerte Weisheit der Ahnen hat bei den Mapuche dafür gesorgt daß die herrschaftsfreie Gesellschaft die ihre Ahnen vor 13.000 -15.000 Jahren geschaffen haben bis heute aufrecht erhalten werden konnte.
Die patriarchalen monotheistischen Religionen haben dafür gesorgt, daß die Menschen nicht mehr selbst die Form ihres Zusammenlebens bestimmen.
Den Menschen wurde das Recht abgesprochen, selbst zu bestimmen was gut und böse ist. Das sei eine fundamentale Anmaßung der Menschen, denn das stünde nur Gott zu. Vom Baum der Erkenntnis gegessen zu haben wurde zu dem größten denkbarenVerbrechen skandalisiert weswegen die Menschheit mit der umfassensten Strafe belegt wurde, der Verteibung aus dem Paradies.
Die Pervertierung des Ahninnenfests im Christentum: Allerheiligen und Allerseelen

Das Gedenken an die Ahnen wird zerstört. Im Christentum wird das Fest zweigeteilt: Wo befinden sich die Verstorbenen:
- Im Himmel: Diesen wird an Allerheiligen gedacht .
- Im Fegefeuer: Diesen wird an Allerseelen gedacht.
- In der Hölle: Diese muß man vergessen.
Wir sollen beten, daß die armen Seelen aus dem Fegefeuer kommen. Alles wird dem massenpsychologischen Herrschaftskonstrukt und der entsprechenden Hirnwäsche -der Angst vor der Strafe Gottes- untergoerdnet
Allerheiligen (lateinisch Festum Omnium Sanctorum) ist ein christliches Fest, zu dem aller Heiligen gedacht wird, der „verherrlichten Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind“ , der bekannten wie der unbekannten. Das Fest wird in der Westkirche am 1. November begangen,Am Tag nach Allerheiligen begeht die römisch-katholische Kirche den Allerseelentag, an dem der Armen Seelen im Fegefeuer gedacht wird. … Damit verbunden ist der Brauch, die Gräber vor allem mit Lichtern besonders zu schmücken. Quelle
Das Fegefeuer erfährt, wer in der Gnade Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können……Gebete der Lebenden, … sollen helfen, diese Zeit zu verkürzen. Quelle
Wir wollen diese Verfälschung, die nur dazu dient, die Menschen mittels religiöser Ideologien zu beherrschen, zurückweisen um wieder zu den natürlichen herrschaftsfreien Formen zurückkehren.
Das jüngste Gericht im Christentum
Das Jüngstes Gericht bzw. Apokalypse, sind gefährliche Endzeitvisionen an denen die Herrschenden aktiv arbeiten. Die Sehnsucht nach dem Paradies kann in einem kollektiven Selbstzerstörungswahn enden.
https://www.youtube.com/watch?v=u36pkSy-5s0 Georg Schramm über Armageddon und den Einfluss Messianischer Endzeit-Bewegungen
Das Judentum vereinigt die kosmologische mit der zeitlichen Vorstellung im Gedanken eines endzeitlichen Weltgerichtes und anschließender messianischer Herrschaft (Jes 2,4 EU, Ez 7 EU, Dan 7,10 EU). Der Tanach kennt einen „Tag des Herrn“ bzw. einen „Tag des Gerichts“ als prophetischen Topos, welchen das Neue Testament übernimmt. Nach Jürgen Moltmann „theologisiert“ die jüdische Vorstellung die Gerechtigkeitsidee: Der göttliche Richter ist jenseits des Kosmos und nicht dessen integraler Bestandteil wie in Babylon. Das Neue Testament überhöht diese Vorstellung als Anmahnung des nahenden Gerichtes über alle Lebenden und Toten. Es entscheidet über Himmel und ewige Verdammnis und ist notwendiges Moment der endgültigen und vollständigen Errichtung des Reiches Gottes. Die Gläubigen dürfen sich nach dieser Vorstellung auf den Tag des Gerichts freuen im Wissen, dass ihre Erlösung naht (Lk 21,28 EU), da der wiederkommende Christus die Strafe am Kreuz bereits getragen hat (Mt 8,17 EU). Dieser Gedanke scheint auch in den Gerichtszeichen auf, die während der Passion Christi gesehen worden sein sollen. Die bildreiche Darstellung des Gerichts in der Apokalypse des Johannes beschließt das Neue Testament. Der Glaube an das Jüngste Gericht[2] als Ende der Geschichte und Heimkehr zu Allah ist im Anschluss an die biblischen Vorstellungen ein zentrales Thema des im 7. Jahrhundert n. Chr. entstandenen Korans[3] und Kernbestandteil des islamischen Bekenntnisses; wer das Gottesgericht in diesem Leben leugnet, verfällt als Ungläubiger in ewiger Verdammnis der Strafe des „Herrscher(s) am Tag des Gerichts“.[4] Quelle
Das Jüngste Gericht im Neuen Testament
Endzeitreden im Neuen Testament
In zeitgenössischer Umgebung bzw. Nachfolge Johannes des Täufers[6] sind alle überlieferten Reden Jesu in den historischen Kontext der endzeitlichen Erwartung und des anstehenden Gerichts eingebettet. Matthäus berichtet in seinem Evangelium über das Jüngste Gericht (Weltgericht). Jesus trennt hier als Richter die Gerechten von den Ungerechten: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Zu den Ungerechten sagt er jedoch: „ Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!“ und schließt: „Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben..“ (vgl. Mt 25,31–46 EU)
Johannesapokalypse

Hans Memling: Das Jüngste Gericht (um 1470)
Die Offenbarung des Johannes entwirft in Bezug auf die alttestamentliche Überlieferung, insbesondere des Buchs Daniel, in visionären Bildern eine christliche Eschatologie. Das Jüngste Gericht steht am Ende der tausendjährigen Herrschaft des Messias, die mit seiner ersten Wiederkunft, der ersten Parusie, beginnt. in einer „ersten Auferstehung“ (Offb 20,5 EU) gelangen zuerst die Märtyrer zur Herrschaft. In diesem tausendjährigen Reich (vgl. Millenarismus, Chiliasmus) ist der Satan gefangengesetzt. Es endet mit der zweiten Wiederkunft, der Freilassung Satans und seiner ewigen Verdammnis nach dem endgültigen Sieg über ihn und seine Heerscharen in einem letzten Kampf. (Offb 20,7–10 EU)
Der Kampf zwischen den Streitern des Guten (Engel) und dem Teufel oder Satan ist hierbei bereits Teil des Jüngsten Gerichts, das durch die zweite Wiederkunft Christi als des Richters über alle Toten und die Überwindung und Vernichtung des Todes selbst abgeschlossen wird: „Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken.“ (Offb 20,13 EU) Auf das Jüngste Gericht folgt der „neue Himmel“ und die „neue Erde“, das „Neue Jerusalem“ (Offb 21,1 EU) als abschließende Erfüllung aller Verheißung vom Reich Gottes.
So beschreibt Offb 21,1–2 EU, dass bei der Apokalypse, dem letzten Gericht und dem Endkampf zwischen Gott und dem Teufel, letzten Endes Gott als Sieger aus diesem Kampf hervorgehen wird. Daraufhin werden die Erde und der Himmel erneuert und eine Stadt wird aus dem Himmel herabfahren: das neue Jerusalem.